Andersson, Philippa L. by Zucker auf deiner Haut

Andersson, Philippa L. by Zucker auf deiner Haut

Autor:Zucker auf deiner Haut
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


8

Wie gut, dass Cate mich nicht vor dem Nachmittag erwartete! Diesen wunderbaren Ort wollte ich nicht so schnell verlassen. Er war warm. Er roch nach Christopher. Und Kaffeearoma lag in der Luft. Ich blinzelte. Wahnsinn!

Über Nacht musste mich jemand in einen Palast aus Licht entführt haben. Sowohl nach Osten als auch Westen bestanden die Wände aus zimmerhohen Fenstern. Zusätzlich wölbte sich über dem Bett eine mindestens zehn Meter große Glaskuppel. Die Skyline New Yorks zeichnete sich in einiger Entfernung ab. Das Empire State Building, die Bank of America, der Trump Tower. Und über mir strahlte der blaue Morgenhimmel und kündigte einen wunderbaren Tag an. Ich drehte mich halb auf den Rücken und Christopher, ebenfalls wach, zog mich enger an sich.

Bei einem Milliardär wie Winters hatte ich mit dunkleren Farben, mehr Leder, mehr Marmor mehr von allem gerechnet. Sein Schlafzimmer glich dagegen einer Oase der Harmonie und Ausgeglichenheit. Angenehme Erdtöne dominierten und zahlreiche Palmen, Orangenbäumchen und Grünpflanzen, die ich nicht kannte, erweckten den Raum zum Leben. Auf dem Nachttisch an meiner Seite stapelten sich Bücher mit Eselsohren und Lesezeichen. Vegan Fun. Fake Steak. Vegane Haute Cuisine. Daneben Statistiken zum Immobilienmarkt. Der Real Estate Guide South Africa. Außerdem John Steinbecks Of Mice and Men, Jonathan Franzens The Corrections und Paul Austers Report from the Interior. Letzteren hatte ich letzten Monat ausgelasen.

An den Wänden hingen Fotografien. Eine Familie im Garten. Ein Mädchen im Sari. Der Ausbau eines Daches. Ein leerer Swimmingpool. Das Schwarz-Weiß-Foto einer Abschlussklasse. Eine jüngere Version des Jungen, den ich gestern nur kurz gesehen hatte. Eindeutig private Bilder, die jedes eine Geschichte erzählten und das Interesse an dem Mann, der neben mir lag, steigerten.

Wieder atmete ich tief den köstlichen Kaffeeduft ein und fand seine Quelle. Auf einem Servierwagen stand eine Kanne, daneben Müsli, Obst, ein Stapel Pancakes, Sirupflaschen und Karaffen mit Wasser und Saft. Dazu war Geschirr für zwei gedeckt. Eine verschnörkelte Bonboniere, wie sie meine Oma hatte, war bis zum Rand mit bunten Gummitierchen gefüllt. Eine bunte, opulente Tulpenmischung blühte in einer klassischen Glasvase. Und ich entdeckte Christopher Winters, wie er mich entdeckte.

Scheinbar blind für all die Schönheit in seiner Umgebung lagen seine Augen auf mir und lächelten zu jeder meiner Beobachtungen. »Guten Morgen, Miss Summers.« Seine Lippen berührten meine Wange, dann mein Ohr. »Ich hätte wissen müssen, dass Sie eine dieser Kuschelfrauen sind.«

Schuldig grinste ich. Es war viel zu lange her, dass ich in den Armen eines Mannes eingeschlafen und wieder aufgewacht war. Und dann auch noch geschlafen hatte, wie der glücklichste Mensch auf Erden.

Wie es sich für einen Kuschler gehörte, räkelte ich mich unter der Decke und blinzelte erst die Sonne, dann Christopher und dann wieder die Sonne an. Die Ereignisse der letzten 24 Stunden passierten Revue. »Wegen gestern Abend …«

»Ich bin froh, dass Sie gelauscht haben, Miss Summers.« Sein Finger malte Kreise auf meiner Schulter.

»Ehrlich?«

»Ehrlich.«

Die Luft, die ich ungewollt angehalten hatte, entwich wieder meinen Lungen. Christopher überraschte mich. Ich hatte mit einer Standpauke gerechnet, nicht mit einem dermaßen gut gelaunten Milliardär. »Wie spät ist es?«

»Eigentlich nicht Frückstücks- sondern Lunchzeit«, antwortete Christopher.



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